Jazzdiskurs 161 / 10.Februar 2015 / ESTHER KAISER – Learning How To Listen ‚ the music of Abbey Lincoln‘

14.10.2014/ 20.30 Uhr / Ursprung
ESTHER KAISER – Learning How To Listen
‚ the music of Abbey Lincoln‘
(GLM FM 191-2 / EAN Code: 4014063419125 / Vertrieb:
Soulfood)
Veröffentlichung: 16. Januar 2015
Abbey Lincoln hat recht behalten, als sie einst prophezeite: “I think that’s what really a
substantial work is, it’s forever. It’s the truth now and it was the truth then, and it will be the
truth tomorrow“. Und Esther Kaiser steht für diese Wahrheit im Morgen im Hier und Jetzt des
21. Jahrhunderts.

 

Die große Jazzsängerin Abbey Lincoln, die vor viereinhalb Jahren im August gestorben ist, hat einmal
gesagt: “I loved Billie Holiday more than any other person other than myself on the stage. Yeah, I do.“
Und dennoch hat sie trotz oder ob diesem Bekenntnis ihre ganz eigene, unverwechselbare Stimme gefunden,
ohne in Ehrfurcht vor Lady Day zu erstarren oder deren Kunst zu fliehen. Denn Bewunderung und Liebe zur
Kunst einer großen Vorgängerin, bedeutet nicht notwendig Selbstaufgabe und unreflektiertes Fan-Sein,
sondern scheint im Gegenteil notwendige Voraussetzung im selbstbewussten Zu-Sich-Selbstkommen einer
jeden Künstlerin und eines jeden Künstlers zu sein.
Diesen Eindruck bekommt man jedenfalls beim intensiven Hören der Abbey Lincoln-Interpretationen
der Berliner Sängerin Esther Kaiser auf ihrem neuen Album “Learning how to listen – the song and
music of Abbey Lincoln“. So gleichen Esther Kaisers bewundernde Sätze über Abbey Lincoln nicht
zufällig denen Lincolns über ihr Vorbild Billie Holiday: „Abbey ist meine „Meisterin“ in Wort und Ton,
aber auch „weise Priesterin des Lebens“, Philosophin, vielfache Quelle von musikalischer und
textdichterischer Inspiration.“ Und Esther Kaiser fügt hinzu: „ Abbeys Liebe zum Theater, ihre äußerst
wache gesellschaftspolitische Haltung und nicht zuletzt ihre Lebensbrüche auch in künstlerischer
Hinsicht lassen ihre Vita ungewöhnlich erscheinen im Vergleich zu anderen Jazzgrößen….
Auch ihre in ihrer Musik ausgedrückte Suche nach Sinn und Erkennen sind etwas, was uns verbindet.“
Insofern liegt die Geburtsstunde für Esther Kaisers neues Album, das ganz und gar angefüllt ist mit Songs
von Abbey Lincoln, auch nicht in der Gegenwart, sondern etwas länger zurück: „Bereits 2005
auf der CD „The moment we met“ (Minor Music 2006) war der Song „Throw it away“ der erste und einer
der wichtigsten Tracks“, erklärt Esther Kaiser ihre Vision und fährt fort: „Die wunderbaren
Abbey-Lincoln-Songs sollen weiterhin live zu hören
sein und nicht nur konserviert sein auf CDs. Die vielfach begeisterte Reaktionen vieler Menschen
im Publikum auf die Songs, die sie bislang teilweise nicht kannten, bestätigten mich und meine Band
in dem Vorhaben“.
https://www.youtube.com/watch?v=lV06d_5JdFA&feature=youtu.be

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